Zum Inhalt springen

Sicherheit

Auf dieser Seite finden Sie und ihr Informationen Rund um ein sehr wichtiges Thema in Windhund-Kreisen: Die korrekte Absicherung.

Ganz unter dem Motto „Doppelt hält besser“ möchten wir betonen – Dreifach hält am Besten! 

Windhunde sind schnelle und grazile Geschöpfe. Gerade das begeistert uns Menschen so an ihnen – und wird uns gleichzeitig unnötigerweise zum Verhängnis. Windhunde sind deutlich schneller als wir und beweisen damit immer wieder, dass wir sie gerade in den ersten Wochen und Monaten unbedingt vorbeugend sichern müssen, um ihr Wohlergehen zu gewährleisten. 

Die richtige Sicherung eines Windhundes erfordert keine besonderen Kenntnisse und geht nach einiger Übung direkt in Fleisch und Blut über. Wichtig sind dabei folgende Bestandteile:

  • Zwei Halsbänder, eins auch immer im Haus 
  • Sicherheitsgeschirr
  • Führ- und Sicherungsleine (nein – keine Flexileine!)
  • GPS-Tracker

Zusätzlich ist es empfehlenswert, für den Notfall vorzubeugen, indem ein Geruchsartikel angelegt wird. Dieser dient Mantrailing-Teams dazu, im Notfall einen entlaufenen Hund schneller und sicherer ausfindig zu machen. Der Geruchsartikel ist eine Maßnahme, aber kein Garant für das Auffinden eines entlaufenen Windhundes. Daher: Sicherheit geht vor! Immer zum Wohle des Tieres.

Mehr Details und Infos rund um die richtige Sicherung des Hundes bei Abholung und in den ersten Wochen sowie Tipps + Tricks rund um das Anlegen eines Geruchsartikels finden sie hier

Halsbänder

Wir raten jedem Hundehalter, mindestens zwei Halsbänder anzulegen. Es eignet sich ein breites Zughalsband in Kombination mit einem normalen schmalen Halsband. Feststehende breite, so genannte Fischhalsbänder, sind ohne zweites Halsband bei einem Windhund zu unsicher (vgl. Abschnitt „Anatomie“).

Ein gut sitzendes Zughalsband darf natürlich den Hals nicht zu locker umschließen. Es darf ruhig etwas schwierig sein, es dem Windhund wieder vom Kopf zu streifen. Dazu wird ein Ohr nach dem anderen durch das Halsband geschoben.

Das Halsband hat einen guten Sitz, wenn der Zug angezogen wird und noch ein Finger zwischen die beiden Ringe passt. Berühren sich die Ringe, ist das Halsband zu locker oder zu groß.

Es kann immer vorkommen, dass ein Hund es schafft, aus dem Halsband herauszuschlüpfen. Besonders scheue Windhunde neigen dazu, bspw. bei Donner, einem plötzlichen Knall oder auch einer Wild-Sichtung, sich das Halsband abzustreifen. Sollte das passieren, ist der Windhund zumindest noch durch das zweite Halsband gesichert. Es gibt bspw. Leinen mit zwei Karabinerhaken, sodass man dort direkt zwei Halsbänder einhaken kann. So benötigt man nicht mal zwei Leinen 🙂

Im Haus und auf dem Grundstück ist es zudem ratsam, Ihrem Windhund ein schmales Halsband oder ein breites weiches Stoffhalsband anzulegen. So können Sie Ihren kurzhaarigen Hund jederzeit festhalten, wenn er z.B. an der Haustür versucht, schnell hindurchzuschlüpfen.

Geschirr

Manche Tierfreunde glauben, dass ein Geschirr Sicherheit bietet. Wer allerdings glaubt, ein Windhund kommt nicht aus dem Geschirr, der irrt. Es ist nicht nur einmal vorgekommen, dass Windhunde sich wie David Copperfield in Windeseile aus ihrem Geschirr gewunden haben und plötzlich beim Überqueren der Straße „ohne alles“ dastanden. Auch haben sie solch ein Geschirr ruckzuck durchgebissen, wenn man nicht darauf achtet. Der Galgo eines Vereinsmitgliedes hat in 30 Minuten seinen Sicherheitsgurt im Auto durchgebissen. Es liegt nicht an der Qualität des Materials, sondern an der der Zähne. Wer seinen Hund nicht mit zwei Halsbändern sichern möchte, dem raten wir dringend zu einem Halsband und einem Geschirr.

Geschirre richtig anlegen, sichern und Halsbandsitz überprüfen

Sicherheitsgeschirre bestehen immer aus zwei Bauchgurten. Ist nur ein Bauchgurt vorhanden, spricht man von einem Führgeschirr. Diese werden beim Hundesport eingesetzt und haben dort eine praktische (zur Führung dienende), aber keine sichernde Bedeutung.

 Das Sicherheitsgeschirr ist so anzulegen, dass der vordere Bauchgurt etwa eine Handbreit hinter dem Ellenbogen des Hundes liegt. Der zweite Bauchgurt sollte über den letzten zwei bis drei Rippen liegen und müsste kürzer sein, als der vordere Bauchgurt.

Bei den meisten Sicherheitsgeschirren befinden sich auf dem Rückensteg zwei Ringe, an denen eine Leine befestigt werden kann. Zur Doppelsicherung gibt es die Möglichkeit zwei Leinen mit je einem Karabiner zu benutzen. Hier wird ein Karabiner am Geschirr und ein Karabiner am Halsband befestigt. Beide Leinen sollten dann „am Menschen“ befestigt sein. Dies kann mit einer dritten Leine geschehen, die diagonal umgehängt wird und durch die die beiden Leinen vom Hund kommend durchgezogen werden. Es gibt auch die Möglichkeit, eine Leine mit zwei Karabinern zu benutzen. Die Befestigung erfolgt dann gleich der eben beschriebenen Variante.

Die von GPI vermittelten Hunde werden immer mit Sicherheitsgeschirr und passendem Martingale-Halsband vermittelt. Zusätzliche Sicherheitsgeschirre können Sie gerne bei uns bestellen. Diese werden dann in Absprache nach Farbwunsch für Ihren Hund gefertigt. 

Leine

Wir bitten Sie eindringlich, das Sicherheitsgeschirr zu verwenden und die Leine am Körper zu sichern. Bitte keine Flexileinen verwenden, damit sind schon so viele Hunde weggelaufen und nicht mehr zurückgekommen.

Die 2. Leine wird verwendet zum Umbinden an sich selbst, um den Hund dann an sich selbst zu sichern. Die Handschlaufe einer Leine immer um das Handgelenk wickeln, damit sie nicht aus der Hand rutschen kann. Vielleicht verschaffen Sie sich und Ihrem Hund noch zusätzliche Sicherheit, indem Sie sich die Leine fest ums Handgelenk schlingen, oder anderweitig am Körper befestigen. So haben Sie immer die Hände frei, um auch einmal schnell zugreifen zu können, und in einer Schrecksituation fällt sie Ihnen nicht aus der Hand.

Sicherung

Quelle: ProTierschutz

Autofahrt

Sichern Sie Ihren Hund im Auto. Verwenden Sie ein Geschirr und einen speziellen Gurt, der sich in die Halterung des Sicherheitsgurtes einklinken lässt. Fährt ihr Hund im Kofferraum mit, befestigen Sie das Geschirr mit einer Leine an den dafür vorgesehenen Ringen. Außer der Tatsache, dass Sie Ihren Versicherungsschutz verlieren, wenn Sie Ihren Hund im Auto nicht sichern, verhindern Sie auf diese Weise auch das Herausspringen beim Öffnen der Türen. Ihr Hund mag noch so gut erzogen sein, wenn er bspw. eine Katze oder ein anderes Jagdobjekt erblickt hat, hält ihn meistens nichts mehr – außer einer guten Leine.

Wir wollen ja lieber nicht daran denken, aber immer wieder irren Hunde über die Autobahn, weil sie bei einem Unfall aus dem Wagen gesprungen sind, da sie nicht gesichert waren. Unfälle sind Ausnahmesituationen und welcher Helfer denkt schon im Ernstfall daran, dass ein Hund im Auto sitzen könnte. Er möchte den verletzten Personen nur helfen, öffnet die Tür und schon ist der Hund entwischt.

Anatomie der Windhunde

Schauen Sie sich einmal bewusst Ihren Windhund an: der Hals verläuft konisch nach oben und das Köpfchen ist wesentlich schlanker als der Hals. Da ist es einfach sich vorzustellen, dass ein normales Halsband, welches ja auf den Umfang des Halses eingestellt ist, leicht über den Kopf rutscht, wenn der Hund sich rückwärts aus dem Halsband windet und das Halsband sich nicht zuziehen kann.

Geruchsartikel anfertigen

Manchmal geht es schneller, als man denkt – trotz Sicherung entwischt der Hund.Um auch dieser furchtbaren Situation bestmöglich gewachsen zu sein, hat die ManTrailer Rettungshundestaffel & Tiersuche e.V. eine Anleitung bereitgestellt, um einen Geruchsartikel sauber und sicher für jedes im Haus lebende Tier zu erstellen. Gerade, wenn man ein ängstliches oder fluchtbereites Tier in die Familie aufnimmt, ist es mehr als empfehlenswert, eine Geruchsprobe frühzeitig anzulegen. 

Die Utensilien dafür hat man meist direkt zu Hause vorrätig, sodass man gleich damit loslegen kann. 

Hier geht es zur Anleitung für die Erstellung der Geruchsartikel: 

Weitere Informationen zum Mantrailing und wichtige Schritte, wenn das Tier entlaufen ist, gibt es direkt hier bei der Tiersuche und Tiersicherung >