Luna (Polca)

L U N A (Polca)

Anfang August 2007 musste ich meine Windhund-Mischlingshündin Sally einschläfern lassen. Man hatte einen sehr aggressiven Blasenkrebs bei ihr festgestellt, der nach nur 8 Wochen die gesamte Blase ausfüllte. Sie war nicht mehr zu retten.

Das war einer der schlimmsten Tage meines bisherigen Lebens, da ich sie im Alter von 7 Wochen zu mir geholt hatte, die Mama wollte die Welpen nicht mehr säugen , sie mein erster „eigener“ Hund war, wir 13 gemeinsame Jahre hatten … und Sally natürlich der tollste Hund auf der ganzen Welt war ;-))

Viele, viele Jahre vorher hatte ich den Bericht über einen alten Olivenhain in Spanien gesehen, in dem mit versteckter Kamera die gehängten Galgos gefilmt wurden. Ich erinnere mich wie heute an die Worte der Journalistin, die von einem bestialischen Gestank der verwesenden Tiere berichtete, der sich kilometerweit über das Land zog, der aber niemanden zu stören oder gar zu interessieren schien.

Ich habe die Bilder bis Heute nicht vergessen, und seit dem Tag war mir klar, dass ich eines Tages – wenn es meine Sally nicht mehr gibt – einen Galgo zu mir nehmen werde!!!!

Ich gestehe, ich gehöre nicht zu den Menschen die nach dem „Gang zur Regenbogenbrücke“ sagen, dass sie sich keinen Hund mehr anschaffen. Meine Sally hat für immer ihren Platz in meinem Herzen und meinen Erinnerungen, und trifft dort mit Cockerspaniel „Dino“ und meinen Katern „Olli“ und „Gonzo“ zusammen … und in meinem Herzen haben noch mehr Tiere Platz ;-)

Ich durchforstete also das Internet und stieß auf GPI.

Fast täglich habe ich die Homepage aufgerufen und immer wieder die Fotos der Galgos in der Pflegestelle in Willich angeschaut. Nach drei Wochen schrieb ich eine Mail an Rosi Fassbender, in der ich meine Situation geschildert habe, ging jedoch davon aus, dass ich keinen Hund werde adoptieren können, da ich – wie viele andere auch – allein lebend und Vollzeit berufstätig bin.

Zu meiner riesigen Freude und natürlich auch zu meinem Erstaunen hatte ich mich geirrt!!!!!!

Rosi sagte mir, dass auch die GPI’ler berufstätig sind, wie auch die meisten der Interessenten. Ein paar Stunden allein zu Hause, so erklärte Rosi, sei doch immer besser als das Leben, das die Hunde in Spanien hätten oder das, was sie dort erwarten würde.

Ein Hoch auf diese Einstellung, denn ich kann bis heute die Tierheime nicht verstehen, die trotz überquellender Zwinger keine Tiere an Berufstätige abgeben wollen. Wie aber soll ich ein Tier ernähren und halten können, wenn ich kein Geld verdiene????

Ich wurde also nach Willich eingeladen, um die Hündin kennen zu lernen, die ich auf der HP gesehen hatte, und der ich gerne ein neues Zuhause geben wollte. Leider war sie nicht katzentauglich und kam somit nicht für mich in Frage. Aber … da war noch „Polca“ … eine zierliche, eher zurückhaltende und vorsichtige gestromte Galga … sie kam … ich sah sie … und sie siegte!

Die Vorkontrolle wurde ganz kurzfristig durchgeführt, damit ich Polca beim Sommerfest in Troisdorf abholen und in ihren neuen Lebensabschnitt führen durfte …

Heute sind 1 ½ Jahre vergangen, Polca heißt „Luna“ … ich hielt mich namenstechnisch für besonders einfallsreich, bis ich registrierte, wie unglaublich viele Lunas es gibt … bin jedoch noch immer der Meinung, dass der Name wunderbar zu meinem „Marmorkuchen“ passt ;-))

Luna verbringt seit dem letzten Sommer meine Arbeitszeit in einer Tagesbetreuung … von mir liebevoll „HuTa“ genannt … im Siebengebirge. Darf den ganzen Tag ihre Sozialkontakte mit den verschiedensten Hunderassen knüpfen, im Auslauf toben und im gemütlichen Hundehaus chillen, bis Frauchen Feierabend hat und sie abholt.

Ich darf an dieser Stelle auch mitteilen, dass meine Luna nicht zu den Sofagalgos gehört … jaaa, richtig gelesen … sie geht weder aufs Sofa noch ins Bett, liegt nur in ihren diversen Kissen (Beweismaterial siehe beigefügt *gg) und unternimmt nirgends auch nur den Versuch erhöht liegen zu wollen. Schmusetechnisch ist sie allerdings wie jeder andere Galgo: Hinstellen oder auch hinlegen, streicheln lassen und „… bloooß nicht aufhören, Frauchen !!!“

Ich bin schon immer ein Windhundfan gewesen und habe mein Herz an Galgos verloren. So hatte ich auch immer im Hinterkopf, einen zweiten Galgo aufzunehmen. Der Gedankengang war, dass Galgos gerne im Rudel leben und ein zweiter Hund meiner Luna gut täte.

Leider hat sie den Zweithund partout nicht akzeptieren wollen; sie litt unter starkem Haarausfall, Durchfall und kam –außer zum spazieren gehen – nicht mehr von ihrem Platz, hörte auf zu fressen und verhielt sich relativ aggressiv, sobald der neue Mitbewohner sich in ihre Richtung bewegte.

Als sie den zweiten Hund dann noch unerwartet und –aus meiner menschlichen Sicht wegen nichts (er lief in ihrem Sichtfeld über den Flur) pfeilschnell angegriffen hat, habe ich mich ganz schweren Herzens entschieden, den Zweitgalgo wieder zu GPI zurück zu bringen.

Natürlich war ich todtraurig, dass es nicht geklappt hat, wusste aber, dass es die richtige Entscheidung war, Caballo zurück zu bringen. Gar nicht lange Zeit später, ich glaube es waren ca. 14 Tage, fand auch er sein neues Zuhause und war richtig angekommen.

Wie an den Fotos unschwer zu erkennen ist, hat meine Luna in der HuTa durchaus nichts dagegen, mit anderen Hunden ihren Platz zu teilen, aber auch dort sucht sie sich ihre Hundekumpel selber aus. Sollte also eines Tages ein Zweithund bei uns einziehen, so wird es einer sein, den sie sich ausgesucht hat, nicht einer, der ihr von Frauchen vor die Nase gesetzt wurde ;o))) So ein Hundemädel hat eben auch ihren eigenen Geschmack !!!

So leben wir glücklich und harmonisch in unserer „Drei-Mäd’l-Gemeinschaft“ … Frauchen Kirsten, Galga Luna und Katze Milva ;o))))

Viele Grüße an GPI und alle Galgo-, Greyhound- und Tierfreunde







 

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